Meine Reise durch halb Indien

Hey! Ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet, weswegen ich echt viel zu erzählen habe. Also stellt euch auf einen etwas längeren Beitrag ein:)

Nachdem ich Weihnachten ganz entpannt mit Luis auf dem Dorf verlebt habe, bin ich kurz darauf mit Sister Chunku zu ihrer Familie nach Monsung gefahren. Dies ist eine kleine Siedlung im Tal, in der Nähe von Kalimpong. Dort habe ich ihre Mutter, Vater, Bruder und auch ihre Tante und Cousinen kennengelernt. Eine ziemlich große Familie die dort wohnt, und ich habe alle schnell in mein Herz geschlossen. Ich wurde mit den Worten „You are now a family member, not our guest“ aufgenommen. Hier schien das Leben friedlich, nicht so hektisch. Dennoch sind wir Sonntags knapp zwei Stunden zur Messe gelaufen, haben typisch Nepalesisches Bier, genannt Tongba getrunken, Spaziergänge durch das Grün unternommen und viel gelacht.

Zu Neujahr sind wir an die Grenze zu Bhutan gefahren und ich habe festgestellt, dass die Inder vorwiegend am 1. feiern. Und das sieht so aus: Man sucht sich einen Platz, hier der Fluss und campiert dort für den ganzen Tag, während man trinkt, tanzt und lacht. Der letzte Abschnitt der Reise führte uns nach Sikkim. Dort wohnt die Schwester von Sister:) und betreibt eine Farm, die sogar schon mit diversen Preisen ausgezeichnet wurde. Dort habe ich uum erstaunen aller gerne bei der Brokkoliernte mitgeholfen und auch alles probiert was mir angeboten wurde. Diese Zeit hat mir viel bedeutet, einfach weil ich viele neue und positiv eingestellte Menschen mit einer Offenheit, die mich sehr beeindruckt hat, kennenlernen durfte und einen Einblick in das Familienleben der Sister hatte.

Sooo…nach all dem ging es für mich ziemlich direkt in das Große Indien. Ich kann leider nicht alles erzählen, aber ich versuche das zu übermitteln was eine große Bedeutung hatte.

Zunächst bin ich nach Baghmara zu Flo und Simon gefahren. Dort konnte ich einen Einblick in deren Tagesablauf erhaschen und durfte einige von den Kindern kennenlernen, die dort in die St. Xavier School gehen, in der die beiden arbeiten. Ich wurde regelrecht überhäuft von den Kids und war erstmal die Attraktion des Tages. Die beiden leben mit drei Fathers in der Residenz, die auch auf dem Campus ist, zusammen. Falls ihr genaueres wissen wollt, schaut doch mal auf ihren Blogs vorbei:)

https://www.simon.fsj-indien.de

https://www.florian.fsj-indien.de/

Für mich war es wichtig zu sehen, wie die beiden leben und mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert sind und noch wichtiger wie sie damit umgehen.

Zu dritt haben wir uns dann auf die Reise nach Chennai, zu Hannah gemacht. Das bedeutet: einen Tag fahrt im Zug nach Kalkutta und von da aus nochmal zwei Tage nach Chennai…56 Stunden Fahrt insgesamt. Wahrscheinlich schlagt ihr jetzt die Hände über dem Kopf zusammen, aber man lernt sich hier Geduld zu üben und wir waren ja zu dritt:) Jeder hat eine Schlafkoje, in der ich sogar recht gut geschlafen habe.

Kekse, Bananen und Samosas waren unsere Mahlzeiten, da wir uns nicht getraut haben das Essen aus dem Zug zu essen. Am Anfang habe ich mich total gefreut wie verhältnismäßig sauber es ist, bin aber ziemlich schnell dahinter gekommen, dass der aufgekehrte Müll aus der offenstehenden Tür, wo ich oft die Landschaften an mir vorbeiziehen ließ, herausgekehrt wird. Das erklärt auch den Müll, der parallel zu den Schienen liegt…

Schließlich angekommen haben wir im Loyola College übernachtet und sind dann ca 3 Std aus der Stadt herausgefahren, um Hannahs Projekt zu besuchen. Sie wohnt in einem Girls Hostel und arbeitet in der Schule, die auch auf dem Campus ist. Da die Schule Tamil Medium ist, hatte sie anfangs keine andere Wahl als Tamil zu lernen. Und das ist wirlich bewundernswert, da dies eine der ältesten Sprachen der Welt ist. Mit Hannah habe ich die Nacht auf dem Dach verbracht, warm genug ist es dort ja:), wurden leider aber um 5:30 von dem Hindu Tempelgesang in der Nähe geweckt. Am folgenden Tag sind wir durch die angrenzenden Dörfer spaziert und wurden bestimmt 30 mal gefragt ob wir schon gegessen haben. Dies ist eine Höflichkeitsform, wie bei uns das „wie geht es dir“. Dort sind wir auf einen Truck gestoßen, der kurzerhand in einen See gefahren wurde, um ihn sauber zu bekommen, auf eine Competition, wo verschiedene Familien auf dem Boden mit Pulver Mandalas gemalt haben. Zu der Zeit war gerade Pongal, ein Tamilisches Erntedankfest, was 4 Tage lang geht und an jedem Tag wird etwas anderes zelebriert. Der erste Tag steht für Reinigung (altes wird aussortiert oder auch verbrannt), der zweite wird dazu genutzt das typische Pongal-Gericht zu kochen und zu essen, am dritten Tag wird den Kühen für ihre Dienste gedankt und am letzten verreisen die Tamilen, um ihre Familienmitglieder zu besuchen.

Außerdem durften wir Zuckerrohr essen und hätten fast ein paar Hundebabys mitgenommen. In Chennai und auch in Mahabalipuram, wo wir auch noch für zwei Tage waren, haben ich das erste mal seit ich in Indien bin, das Meer gesehen. Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen uns auch einmal abzukühlen. Leider nicht so unbefangen, wie in Europa, weil immer einer bei den Sachen bleiben muss, man oft angebettelt wird und man als Frau sehr bedeckt sein muss. Dazu aber im nächsten Beitrag mehr.

Außerdem waren wir in mehreren Tempeln, die sehr beeindruckend waren, da im Süden doch deutlich mehr der Hinduismus vertreten ist. Am 20. Januar fing dann unser Zwischensemiar in Tiruchirappalli, kurz Trichy an.

Dazu auch mehr im nächsten Beitrag, sonst wird es wirklich zu lang…hier geht’s zu Hannahs Blog:

https://hannah.fsj-indien.de

und hier der Link um noch ein paar mehr Fotos zu sehen:)

https://photos.app.goo.gl/7bAXpSoy2dMF4LPN6

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